Der BMW i3 (62Ah) wie er 2013 die Straßen eroberte

Dieser Testbericht wurde von meiner alten Webseite übernommen, er thematisiert den BMW i3 so wie er 2013 vorgestellt und verkauft wurde. Seit 2018 ist er mit der doppelten Reichweite und mehr Ausstattung verfügbar.


Über das Wochenende vom 8. und 9. Oktober 2016 habe ich einen BMW i3 (62Ah) vom Autohaus Müller in Leonberg bekommen. An dieser Stelle auch nochmal ein herzliches Danke an Herr Streicher der mir außerhalb des Standarts den i3 ein ganzes Wochenende überlassen hat.


Hier möchte ich über meine Eindrücke zum i3 schreiben und auch auf den mittlerweile aktuellen i3 mit der größeren Batterie (94Ah) ein gehen. Aber auch wie wir der i3 am Wochenende die über 500km auf sowohl der Autobahn, als auch der Schwarzwaldhochstraße erlebt haben.

EDIT: Beim Erscheinen des Testberichts war die erste Akkusteigerung mit 94Ah ganz neu.



Der erste Eindruck,


der war etwas gedämpft, und der erste Gedanke 'Was für eine Ökokiste'. Das war dem geschuldet, das viele Verkleidungen im Innenraum aus Naturfasern sind. Das man zwar fest gestellt hat, dass ein Schalthebel überflüssig ist, deshalb aber nicht zwischen Fahrer und Beifahrer viel Platz für Smartphones oder ein Getränk ist, sondern viel Knöpfe und Hebel zur, wie sich später raus stellte doch recht intuitiven Bedienung des Entertainment Systems.

Im allgemeinen aber schön, die Verarbeitung der Stoffe ist so wie man es von einem BMW erwartet, sehr gut und auch das blau das hier und da Akzente setzt gibt ein schönes Gesamtbild.


Der BMW i3 (62Ah) wie er 2013 die Straßen eroberte


Die Portaltüren sind zwar anders, aber man gewöhnt sich schnell an sie. Die haben den Vorteil, das die hintere Tür fast keinen Platz braucht, wenn man sie öffnet und man auch hinten sehr bequem einsteigen kann.



Wenn man dann aber mal damit vom Hof fährt,


ist die erste Feststellung, wie stark er rekuperiert. Eine Klasse Sache, einem Elektrofahrer kann das gar nicht start genug sein. Die 170 Pferdchem die der eMotor auf die Hinterachse bringt, können nicht nur Strom/Gas geben, die bremsen auch wieder und holen einiges an Strom zurück in den Akku.

Aber auch der Anzug ist beeindruckend, der Gedanke 'Ökokiste' fliegt davon, wenn man mit den 1270–1390 kg von 0 auf 100km/h in 7,2 sec sprintet. Von wegen Öko, das kann kein Öko sein, so wie der zieht und der zieht bis zu 150km/h durch ohne zu schalten.


Nun war also auch geklärt, mit meinem Smart electric drive brauch ich mich nicht mit dem BMW i3 an legen. Der i3 lässt alles stehen, was man so in der Stadt an der Ampel an trifft. Das muss man ja schließlich als 18-Jähriger klären ;)



Wie fährt er sich denn im Alltag?


Der i3 fährt sich sehr schön, das Drehmoment ist immer bereit und sofort da, wenn man es braucht. Er fährt da hin wo man ihn lenkt, egal wie man fährt. Die schmalen Reifen machen zwar nicht den Eindruck, sie beißen sich aber in die Straße und bewegen das Auto da hin, wo es soll. Man sitzt sehr bequem in den Sitzen. Sowohl als Fahrer, aber auch als Beifahrer, und auch in der zweiten Reihe auf den beiden Sitzplätzen. Der i3 ist ein tolles Auto sowohl um durch die Stadt zu fahren, als auch auf der Autobahn.

Es gibt alle Annehmlichkeiten die man sich wünschen kann, Bluetooth, eine USB-Buchse oder auch das Radio haben einen klasse Klang auf der Soundanlage im Auto. Sonst hat er noch Dinge wie einen Regensensor und eine automatische Fahrlichtsteuerung, wie auch innen- und Außenspiegel die automatisch abblenden. Die Außenspiegel sind elektrisch verstellbar und fahren etwas runter wenn man den Rückwertsgang ein legt, um das Auto noch besser im Blick zu haben, dabei hilft natürlich auch die Rückfahrkamera.

Das Navi hat mich echt überrascht, die onboard-Navis die ich bis her kannte, waren alle nicht besonders berauschend, sodass ich mein Smartphone mit einer App dazu habe. Das ist im i3 allerdings überflüssig, das onboard-Navi weis, wo aktuell ein Stau ist und umfährt ihn, wenn sich das rentiert. Macht klare Ansagen und ist intuitiv bedienbar, sein Ziel schreibt man einfach mit dem Finger auf das Touchpad zwischen Fahrersitz und Beifahrersitz. Fehlt nur noch, das es sich meldet, wenn ich zu schnell fahre oder ein Blitz kommt.



Wie ist das mit dem Laden und der Reichweite?


Man kommt mit dem i3 (62ah) zwischen 130km und 150km und mit dem neuen i3 (94ah) knackt man die 200km darüber hinaus. Wenn aber der Weg weiter ist, kann kann man an den aller meisten Autobahnraststätten den i3 über CCS welches bis zu 50kW liefert in 30min wieder von 0% auf 80% laden. Die letzten 20% zu laden macht auf der Durchreise keinen Sinn, das ist bei allen eAutos so und bei Ihrem Smartphone, zum Beispiel, auch so, sofern die darauf warten und es nicht über Nacht anstecken.


Ich habe den i3 auf knapp über 0% leer gefahren und dann an einer solchen CCS Ladesäule wieder geladen und gemessen wie lange es ging für die nächsten 10% (0% zu 10%, 10% zu 20%...) ging und das hier mal zur Veranschaulichung in ein Diagramm:


Der BMW i3 (62Ah) wie er 2013 die Straßen eroberte


Solche CCS Ladesäulen gibt es in Deutschland, schon heute über 500 Stück (Stand 15. Oktober. 2016)


Wir sehen also hier, das der BMW i3 (62Ah) in 20Minuten wieder 80% geladen hat, was 100km entspricht. Danach regelt er die Leistung runter mit der er läd um den Akku zu schonen. Aber keine Sorge, das er von 0% auf 80% die volle Leistung gibt, geht nicht auf die Langzeitleistung des Akkus, das würden ihn nur die 80% auf 100% mit voller Leistung erreichen.

Bei dem i3 mit 94ah geht es auf die 80% natürlich etwas länger, in einer halben Stunde sind aber auch schon die 80% erreicht, da der Akku größer ist regelt er ja auch erst später die Leistung runter mit der er läd.



Und daheim?


Der i3 (62Ah) kann daheim über die gewöhnliche Steckdose geladen werden, da reicht die, die viele schon in der Garage haben für den Staubsauger, mit dem sie das Auto raus saugen. Das Ladegerät dazu ist beim Kauf dabei und im kleinen Kofferraum vorne verstaut sodass es nicht im Weg ist, wenn man es mit nimmt um bei Freunden zu laden. Das Ladegerät ist übrigens auch wegen des genormten Typ 2 Steckers kompatibel zu anderen eAutos. Die Renault Zoe, welche ein langes Testprotokoll durch geht, bevor sie läd, hat problemlos damit geladen, dies spricht auch für die Qualität des Ladegeräts und auch das Tesla Model S läd damit eben so ohne Probleme und verrät, das das Ladegerät mit 12A läd.

Mit dieser langsamsten aller Lademöglichkeiten ist der 18,8kWh Akku über Nacht locker wieder voll geladen.

Wenn einem das nicht reicht, kann man eine der unzähligen Ladeboxen, die es zum Kauf gibt, in die Garage hängen. Serienmäßig läd der i3 dann mit 16A auf einer Phase, ist also in 5 Stunden wieder voll. Wer es daheim noch schneller will, kann die Ladezeit halbieren indem er die 32A Option dazu kauft, dann ist der i3 in 2,5h wieder voll.

Auch bei dem i3 (94ah) gibt es die Möglichkeit daheim schneller zu laden als die serienmäßigen 16A auf einer Phase, dieser läd mit 16A auf 3 Phasen, also 3 mal so schnell, dann ist er in 2,5h voll. Das geht trotz dessen gleich lange wie bei dem i3 (62Ah) weil der 94ah i3 auch einen großeren Akku hat. Zum Vergleich, der i3 mit 62Ah wäre bei dieser Option in spätestens 1,5h Voll.



Das Fazit


Ich kann abschließend sagen, das ich den i3 sehr gut weiter empfehlen kann, er fährt sich schön, lässt sich auf den Tagesbedarf an Kilometer mit der 62Ah und 94ah Variante anpassen und bietet einen schöner Einstieg in die Elektromobilität da man ihn auch mit einem Verbrennungsmotor als Rangeextender bestellen kann. Damit kommt man nochmal 150km sollte man sich mal mit der Reichweite verschätzen.

Man fällt sehr gut mit ihm auf, ist aber dank der wahnsinnigen Beschleunigung wieder schnell weg.

Der i3 ist sehr wohl dafür geeignet um lange Autobahnfahrten zu meistern, eben so aber auch um auf 1.000m zu klettern, die dünnere Luft macht dem eMotor nichts und er zieht auch den Berg hoch als wäre er in der Ebene.

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